Klimaschutz zwischen Wärmepumpen und Kürbissuppe
Elf Auszubildende aus fränkischen Rathäusern und Landratsämtern haben sich Anfang November in Kulmbach getroffen, um sich im Rahmen ihrer Weiterbildung zu „Kommunalen Klimascouts“ nicht nur theoretisch mit Klimaschutz zu beschäftigen, sondern anschließend in ihrer eigenen Dienststelle konkrete Projekte umzusetzen.
Die „Klimascouts“ unter der Federführung der Energieagentur Oberfranken wurde heuer bereits zum zweiten Mal angeboten. Das Projekt soll den Jugendlichen und jungen Erwachsenen am Beginn ihrer Berufslaufbahn in der Kommunalverwaltung nicht nur ein grundsätzliches Verständnis für die Herausforderungen der Klimakrise vermitteln, sondern auch die wichtigsten Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, mit denen Kommunen gegensteuern können.
Am ersten Tag der „KlimaQuali“ im Museumspädagogischen Zentrum im Mönchshof (MUPÄZ) ging es zunächst um die Auswirkungen der Klimakrise weltweit. Der Anstieg der CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre, verursacht durch die Verbrennung fossiler Energieträger, führt zu einer Verstärkung des natürlichen Treibhauseffekts, erklärte Markus Ruckdeschel von der Energieagentur. Die Häufung von Hitzewellen und anderen Extremwetterereignissen gerade in den letzten Jahren sei signifikant. Die Folgen eines weiteren unkontrollierten Temperaturanstiegs waren wohl nicht jedem Teilnehmer in diesem Maße bewusst.
Danach standen konkrete Klimaschutzmaßnahmen im Mittelpunkt. Jan Buchta zeigte auf, welche Möglichkeiten und Handlungsfelder es gibt, um die Klimakrise wirksam zu bekämpfen. Dabei durften die Azubis auch einmal darüber nachdenken, wie ein möglichst optimaler Kilmaschutz-Alltag privat und am Arbeitsplatz aussehen könnte.
Zum Abschluss des ersten Tages bot die Küche im MUPÄZ optimale Voraussetzungen, um bei einem gemeinsamen Kochevent zu herauszufinden, was Klimaschutz mit unserer Ernährung zu tun hat. Mit der Zubereitung einer Reihe von klimaschonenden, vegetarischen Gerichten - von Burrata auf Rucola mit Ofentomaten und Rucolapesto über eine Kürbissuppe, Indisches Gemüse-Korma mit Naan bis zu diversen Nachspeisen - konnten die Azubis selbst herausfinden, wie schmackhaft klimagerechte Ernährung sein kann.
Gut genährt ging es dann in den zweiten Tag des Workshops, der im Schulungszentrum des Wärmepumpenherstellers „ait“ in Kasendorf stattfand. Für die meisten Klimascouts war die Funktionsweise einer Wärmepumpe tatsächlich noch technisches Neuland, auch der kurze Rundgang durch die Werkshallen mit einem Blick in die Produktion war spannend.
Zum Abschluss ging es um das richtige Handwerkszeug für die Umsetzung eines eigenen Klimaschutz-Projekts. Die Mitarbeiter der Energieagentur gaben Tipps zum Projektmanagement und zur Kommunikation. Die finale „Challenge“ für die Azubis war es dann, Ideen für ein mögliches Projekt zu kreieren und einen ersten Entwurf im Team vorzustellen.
Bis Anfang Dezember haben die Azubis nun die Aufgabe, ihre Projektideen soweit zu konkretisieren, dass sie diese dann im Rahmen eines Projekt-Pitches vor einer fachkundigen Jury präsentieren können. Im Anschluss bleibt den Azubis mehrere Monate Zeit, das Projekt umzusetzen. Für das beste Projekt hat die Energieagentur Oberfranken bereits eine Auszeichnung angekündigt.